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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 218 — Staat, fühlte sich mit Recht als der geeignetere zur Übernahme der Vorherrschaft. Mehr als diese Entscheidung hatte der große preußische Minister Bismarck durch den Krieg von 1866 nicht erreichen wollen-Er sah weiter in die Zukunft als alle, sah die Seit kommen, da Deutschland und Österreich gegen gemeinsame Feinde wieder treu zusammenstehen müßten. Daher rang Bismarck seinem geliebten Könige den diesem so schweren Entschluß ab, den Krieg durch einen Österreich schonenden Frieden schnell zu beenden. Damit hat er seinem König am treuesten gedient und Deutschland in einer Entscheidungsstunde auf den richtigen Weg gewiesen. Daß es der richtige weg war, zeigte sich schon zwölf Jahre später, als die alte Freundschaft Preußens und Rußlands zu schwanken begann (s. 4 und 5). Entweder, so forderte der russische Zar, solle Deutschland mit Rußland durch dick und dünn gehen, ober es gäbe Krieg zwischen ihnen. Da konnte nun Bismarck (1879) mit dem versöhnten Österreich ein Bündnis schließen des Inhalts: Greift Rußland Deutschland oder Österreich an, so stehen sich beide mit ganzer Kraft bei. Greift eine andere Macht einen der Verbündeten an, also etwa Frankreich Deutschland oder Italien Österreich, so beobachtet der nicht Angegriffene wohlwollende Neutralität,- hilft aber Rußland dem Angreifer, so stehen sich wieder beide Verbündete bei. Dabei ist es geblieben; wo der Feind drohte, waren Österreich und Deutschland wieder vereint und mächtiger, als vor dem Kriege von 1866. — Später (1882) trat noch Italien dem Bunde bei. Im Inneren war Österreich-Ungarn nach seinem Ausscheiden aus Deutschland in eine immer schwierigere Lage geraten. Die Doppelmonarchie ist zwar von Deutschen gegründet und als deutscher Staat mächtig geworden; war doch seit Jahrhunderten die deutsche Kaiserwürde im Hause Habsburg erblich. Aber Österreich ist aus vielen Völkerschaften zusammengesetzt. Die Deutschen sind wohl in der ganzen Monarchie verbreitet, bilden aber nur in der österreichische" Reichshälfte die Mehrheit. Geschlossen wohnen sie nur in Ober- und Niederösterreich und in den Alpenländern; in Schlesien bilden sie nocq die Hälfte der Bewohner, in Böhmen und Mähren etwa ein Drittel in Galizien ein Fünftel, in Ungarn ein Achtel. Zu diesem Achtel gehören die Siebenbürger Sachsen. In Ungarn sind die Magyaren vorherrschend, in Böhmen die Tschechen, in Galizien Polen und Ruthenen, in Südtirol und Triest Italiener. Dazu kommen noch Slowaken, hauptsächlich in Mähren und Nordungarn, Slowenen

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 219

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 219 — hauptsächlich in Krairt, Serben und Kroaten in Kroatien, Rumänen in $übo[t=Ungarn. Hlle diese Völkerschaften vertragen sich untereinander gar nicht Mt. vor allem hatten die Magyaren schon lange eine Rusnahme-j^Uung haben wollen, (bleich nach dem Krieg von 1866 gelang es %en: Ungarn wurde ein selbständiges Königreich, dessen Herrscher 3töar der Kaiser von Österreich ist, der aber dort nicht Kaiser, sondern ^önig von Ungarn heißt. (Ein Magyar nimmt es jetzt sehr übel, wenn ihn Österreicher nennt ober Ungarn zu Österreich rechnet. Gemeinem blieb den beiden Reichshälften nur das Heerwesen, die Leitung ^ auswärtigen Angelegenheiten und die auf beide bezügliche Geld-Pertoaitung. 3m übrigen wollte Ungarn nur magyarisch sein. Hlle Lande sollten Magyarisch sprechen und schreiben, auch die Deutschen ln Siebenbürgen. Deren gute, alte Ortsnamen änderte die magyarische Regierung, z. B. Zünfkirchen nannte sie Pecs, Hermannstadt Nagy bzeben, Kronstadt Brassö usw. — wie die Magyaren in Ungarn, so Ersuchten es die Tschechen in Böhmen, die Deutschen zu bedrängen ^Ud sich ßu Herren im Lande zu machen. So haben sie z. B. in der Hauptstadt Prag nur tschechische Straßenschilder, so daß jemand, der Uicht die tschechische Sprache versteht, sich in Prag kaum noch zurechtzufinden vermag. Dieses Treiben ließen sich die Deutschen, obwohl ltt der Minderzahl, natürlich nicht gefallen, und so kam es zu den N%sten Streitigkeiten, in Prag einmal zu offenem Rufruhr und zu Mißhandlungen der Deutschen auf der Straße. Diese U)irren gingen dem greisen Kaiser Franz Josef sehr nc*he. Er war im Jahre 1848, erst 18 Jahre alt, auf den Thron gekommen, hatte viele, meist unglückliche Kriege geführt, hatte Cdber* Poliert und die Vorherrschaft in Deutschland verloren und mußte nun fefyen, tote das ganze Reich unter innerem Zwiste litt und sich in Teile aufzulösen drohte. Ruch schweres Familienunglück hatte ihn getroffen. Sein einziger Sohn, der Thronfolger Rudolf, dann seine Gemahlin, Kaiserin (Elisabeth, waren ihm ermordet worden (1889 und 1898), Un^ endlich (28. Juni 1914) erschossen serbische Meuchelmörder seinen ^ffen und Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gemahlin. Diese Untat ward der letzte Rnlctß zum Rusbruch des Weltkrieges (Nr. 90,2). 3. Italien. Das schöne Italien, für die Deutschen von jeher e*n £and der Sehnsucht, war durch seine (Einigung (Nr. 78, 1) die sechste Europäische Großmacht geworden (neben Deutschland, Österreich* ^ugarn, Rußland, England und Frankreich). (Es schuf sich ein stattliches

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 1

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sechste Periode. Von 1648 — 1789. Zeitalter der unumschränkten Fürstenmacht. Erster Abschnitt. Ton 1648 — 1740. Der extreme Absolutismus im Zeitalter Ludwigs Xiv. Einleitung. a) Der Westfälische Friede schuf im christlichen Europa fünf Großstaaten: Österreich, Frankreich, England, die Niederlande und Schweden. Spanien konnte trotz seinem gewaltigen Länderumfange als Großmacht nicht mehr angesehen werden; zu ihm gehörten die Franche Comt6 und die südlichen Niederlande (etwa das heutige Belgien), dazu der Kolonialbesitz in Amerika und die Besitzungen in Italien (Herzogtum Mailand, Königreich Neapel). Auch Polens Bedeutung war seit dem Aufschwünge Schwedens zurückgegangen. Neben den fünf ■christlichen Großmächten stand als sechste das osmanische Beich, dessen europäischer Besitz in dem größten Teil Ungarns, in Siebenbürgen, der Moldau und Walachei, dem Küstenlande ■des Schwarzen Meeres und der ganzen Balkanhalbinsel bestand. b) Im staatlichen wie im geistigen Leben der europäischen Völker trat das religiöse Interesse mehr und mehr zurück. Für ihre innere Entwicklung wurde am wichtigsten die Ausbildung der unumschränkten Fürstenmacht. Sie hatte bereits seit dem Ende des 15. Jh. (in Frankreich schon seit Philipp Iv.) begonnen. Das Verlangen nach einer starken Königsgewalt ergab sich aus <3em Bedürfnis nach Frieden und staatlicher Ordnung als der Vorbedingung jeden Kulturfortsch rittst die Möglichkeit ihrer Gründung trat ein durch die Ausbildung der Geld Wirtschaft, wodurch das Königtum die Mittel zur Schaffung eines Beamten- Brettschnei der, Hilfsbuch f. Seminare. Hx 2. Aufl. i

4. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
1916 Angriff auf Verdun (Douaumont, Vaux). Kmpfe an der Somme. Ein englisches Herr in Knt el Amara Mesopotamien) von den Trken zur bergabe ge-zwungen. sterreichs Angriff auf Italien durch erneuten Russen-einfall in Galizien und der Bukowina zum Stehen gebracht. Deutscher Seesieg am Skagerrak (31. Mai). Rumniens Eintritt in den Weltkrieg (Ende August) und Zusammenbruch (Schlacht am Argesul); Eroberung von Bukarest (6. Dezember). Grndung des Knigreichs Polen (5. November). Friedensangebot des Vierbundes von den Feinden ab-gelehnt. 1917 I Verschrfter Ii-Bootkrieg (1. Februar).

5. Erster oder Elementar-Kursus - S. 71

1835 - Weilburg : Lanz
71 A. Europa im Allgemeinen. find 16) die Mineralquellen. Auch Salpeter, Alaun, Vitriol und Schwefel sind hinreichend. §. 21. Die Eintheilung Europa's nach natürlichen Grenzen (§. 130 d. Einl.) ist ziemlich willkürlich. Gewöhn- lich theilt man dasselbe in West- und Ost-Europa. Eine Linie, vom Nordkap durch den bottnischen Meerbusen und die Ostsee bis zur nördlichen Spitze hes adriatischen Meeres gezo- gen , bildet die Grenze. Alles Land, das westlich von derselben liegt, gehört zu West», das östlich ^legene zu Ost-Europa. Wohl ist der östliche Theil der größere, ^er westliche aber der bevölkertste. — Bei der weitern Eintheilnn^trird am passend, sten auf die Hauptgebirge und die größten inla»dischen Meere, b. h. auf die Pyrenäen, Alpen und Karpathen, dann die Nord- und Ostsee, Rücksicht genommen. A) West-Europa begreift daher: L die pyrenäische Halbinsel, oder 1) Portugal. 2) Spanien; Ii. die Alpenländer, oder 1) Süd-Alpenland — Ita- lien, 2) West-Alpenland r=z Frankreich, 3) Nord- Alpenländer — Helvetien und Deutschland; Iii. die Nordsee-Länder, oder 1) Säd-Nordseeländcr = Belgien und Holland, 2) West-Nordseeländer — das britische Reich oder die Inseln Großbritan- nien und Irland, 3) Ost-Nordseeland — Dänemark; Iy. die Ostsee-Länder, oder 1) Nordwest-Ostseeländer — der schwedische Staat oder Schweden und Norwegen. v) Ost-Europa umfaßt: I. die Ostsee-Länder, oder 1) Ost-Ostseeland r=r Rußland, 2) Süd-Ostseeländer Preußen und Polen; Ii. die karpathischen Lander, oder 1) Nord-Karpathen- land — Galizien, 2) Süd-Karpathenländer — Ungarn, die Türkei und Griechenland.

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 112

1852 - Koblenz : Bädeker
I 112 Die Türken vor Wien. neuerte Bedrückung der Protestanten veranlaßten eine Verschwörung ungarischer Magnaten gegen die deutsche Herrschaft, welche jedoch entdeckt und mit der Hinrichtung der (4) Häupter derselben bestraft wurde. Die wichtigste Folge derselben war, daß der Kaiser eine Ab- änderung mit der ungarischen Verfassung vornahm, indem er die Würde des Palatinus aufhob und einen Deutschen zum Statthalter ernannte. Dies rief einen neuen Aufstand hervor, an dessen Spitze sich Graf Emmerich Tökely stellte. Zu spät suchte der Kaiser durch Herstellung der alten Verfassung und der Religionsfreiheit die Ge- müther zu beruhigen; Tökely wandte sich an den Sultan um Hülfe. Dieser, zugleich vom französischen Gesandten aufgereizt, schickte den Großvezier Kara Mustapha mit mehr als 200,000 Streitern gegen Wien 1683. Aber Graf Rüdiger von Stahremberg vertheidigte (mit 21,000 M., theils Linientruppen, theils Bürgern) die Hauptstadt, bis ein deutsch-polnisches Heer unter Anführung des Polen-Königs Johann Sobiesky zum Entsätze herbeikam, das türkische Belagerungs- heer in die Flucht schlug und so das Schicksal Oesterreichs und Deutschlands entschied. Ungarn, wo Tökely's Anhang rasch abnahm, wurde durch Karl von Lothringen größtentheils vom türkischen Joche befreit und ein Reichstag zu Preßburg (1687) übertrug dem öster- reichischen Manns-Stamme die erbliche Thronfolge. Nachdem die Kämpfe zwischen Oesterreich und den Türken während 150 I. aus ungarischem Boden ausgefochten worden, brachen Karl von Lothrin- gen, Prinz Ludwig von Baden, der Kurfürst von Baiern und Prinz Eugen von Savoyen in Bosnien und Serbien ein und setzten den Krieg mit solchen: Glücke fort, daß man nach der Einnahme der Hauptfestung Belgrad schon an eine Theilung der türkischen Provin- zen gedacht haben soll. Aber Frankreichs Politik und namentlich der 3. Raubkrieg Ludwig's Xiv. verhinderte die Vertreibung der Türken aus Europa. Doch der glänzende Sieg des Prinzen Eugen von Savoyen bei Zentha, wo der Sultan über die Theiß gehen wollte (1697), führte den Frieden zu Carlowitz 1699 herbei, in wel- chem der Kaiser Siebenbürgen, welches der Großfürst (schon 1696) an ihn, als seinen Schntzherrn, abgetreten hatte, behielt; von Un- garn blieb den Türken nur der Theil auf den linken Ufern der Maros und der Theiß, so daß auch das früher (vor 1526) zu Un- garn gehörende und in diesem Kriege wiedereroberte Slavonien bei Oesterreich blieb.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 770

1858 - Weimar : Böhlau
770 Menge schmähender Zeitungsartikel, durch welche Napoleon jedesmal seine kriegerischen Vorsätze anmeldete, hoben Oestreichs bisherige Zweifel. In der Mitte des Februars wurde die Armee auf den Kriegsfuß gesetzt. Es erschien zu Wien ein Aufruf des Kaisers an seine Völker, in welchem der Krieg als ein Act der Selbsterhaltung bezeichnet war. 'In Ungarn erhob sich die Insurrection, alle Provinzen zeigten sich zu Opfern für den geliebten Kaiser bereit, die abgetretenen Landschaften sehnten sich unter seine Herrschaft zurück. Am 6. April 1809 verkündigte Erzher- zog Karl, als Generalissimus, durch einen Armeebefehl den Anfang des Krieges. Unter Erzherzog Johann brach ein Heer nach Italien auf, ein zweites unter Erzherzog Ferdinand zog auf Warschau, zum Schutze Tyrols eilte General C ha stell er in das Alpenland, und bei Braunau den Inn überschreitend, bemächtigte sich Erzherzog Karl ohne Widerstand Münchens. Oestreich hatte vergebens gehofft, den Kai- ser von Rußland zur Theilnahme am Kampfe zu bewegen. Auch die Aufrufe an die deutsche Nation , welche von den vorrückenden Oestreichern vertheilt wurden, blieben ohne Wirkung. Preußen war durch den Bund Rußlands mit Frankreich zu sehr eingeengt, um sich erheben zu können. Die Fürsten des Rheinbundes hielten fest an dem gewaltigen Protector, von welchem beim ersten Zeichen wankender Treue der Spruch der Ver- nichtung zu befürchten war. Auf die telegraphische Meldung von der Ueberschreitung des Inn war Napoleon in vier Tagen von Paris an die Donau geeilt. Bin- nen fünf Tagen, vom 19. bis zum 23. April brachte er in einer Reihe von Schlachten, bei Thann, bei Abensberg, bei Landshut, bei Eckmühl, bei Regens bürg, den Oestreichern so gewaltige Nieder- lagen bei, daß dem Erzherzog Karl nichts übrig blieb, als sich mit dem Ueberreste des Heeres durch die Oberpfalz nach Böhmen zu ziehen und dem Feinde die Straße längs der Donau nach der Kaiserstadt offen zu taffen. Es waren meistentheils Rheinbundßtruppen, welche für Frank- reich diese Siege über ihre deutschen Brüder erfochten hatten; wie im Wahnsinne wetteiferten die Deutschen 'mit einander, für Deutschlands Unterjochung ihr Blut zu vergießen. Am 10. Mai, vier Wochen nach Eröffnung des Feldzuges, standen die Franzosen vor Wien. Die Be- festigung dieser von nur 10,000 Soldaten, Bürgern und Landwehrmän- nern unter Erzherzog Maximilian vertheidigten Stadt beschränkte sich auf einige Basteien, den Wall und einen trockenen Graben. Erz- herzog Karl war noch zwölf Meilen von der Hauptstadt entfernt, als Napoleon die Beschießung begann. Maximilian sah die Unmöglichkeit einer längeren Vertheidigung ein und räumte die Stadt, in welche, nach vorangegangener Capitulation, Napoleon seinen Einzug hielt. Napoleon bemächtigte sich der unterhalb Wiens liegenden Insel Lobau, ging hier über die Donau und besetzte die in der Nähe des Stromes gelegenen Dörfer Eßlingen und Aspern. Hier wurde er von dem Erzherzoge Karl angegriffen, der sein Heer durch Böhmen und Mähren zur Be- freiung Wiens herangeführt hatte. Zwei Tage, am 21. und 22. Mai, wurde von beiden Heeren mit dem größten Aufwand von Kraft und Heldenmuth gestritten. Brennende Kähne und den Strom herabtreibende Flöße zerstörten die nach der Insel Lobau führende Schiffbrücke. Na- poleon war in Gefahr, von den Reserven und Geschützvorräthen abge»

8. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 406

1837 - Heidelberg : Winter
406 Politische Geographie. tritt Franz I. (1792) gegen Oestreich stch wendeten, und in denen der östreichische und deutsche Held, Erzherzog Karl, sich unsterbli- chen Ruhm erkämpfte, gicug Gebiet verloren, indem Oesterreich schon in dem Frieden von Campo-Formio (1797) die Lombardei und die Niederlande abtreten mußte, dieses jedoch durch Erwerbun- gen in Tyrol und Polen wieder zu ersehen wußte. Bald darauf (1804) erhob sich Oestreich zum Kaiserthum, den Kampf gegen Frank- reich mit Rußland und Großbritannien zweimal anfs neue begin- nend, der sich aber unglücklich mit den Friedensschlüssen von Preß- burg (1805) und Wien (1809) endete, wodurch es mehrere tausend Hjmeilen seiner Besitzungen verlor, bis auch dieses Reich durch seine so kräftige Theilnahme an dem deutschen Freiheitskampfe und dem daraus erfolgten Sturze Napoleons in dem Frieden zu Paris (1814) durch das lombardisch-venetianische Königreich, durch die abgetretenen Theile seiner Erblande und Dalmatien entschädigt wurde. b. Gegenwärtiger Zustand. Das Kaiserthum Oesterreich, (Austria, istria, Austrasia), liegt zwischen d. 26" 12'—44° 17' L. und 42" 9'—51° 4' nörd- licher Br. umfaßt in Deutschland Theile des mittlern und das untere Donaugebiet; das obere Elbegebiet; Ungarn und Theile von Polen (Weichselgebiet), in Italien (Pogebiet) adriatische Küste. Grenzen: im W. Sardinien, Schweiz, Deutschland (Baiern), im N. dasselbe (Sachsen), Preußen und Polen; im O. Rußland; im S. Türkei, Kirchenstaat, Modena und Parma. Flächeninhalt: über 12,500 Hjmeilen. Einwohnerzahl: 55,000,000, worunter 2,880,000 Protestanten (5500 Menoniten, auch Hussiten und Herrnhuter), 2,900,000 nnirte und 1,500,000 nicht nnirte Griechen, 50,000 Unitarier, 600,000 Inden, die größte Zahl aber Katholiken sind. Diese haben 11 Erz- und 00 Bischöfe und viele Snffragan-Bischöfe. Die unirten Griechen 2 Erz- und 6 Snffragan-Bischöfe, und die nicht unirten Griechen 1 Erz- und 10 Bischöfe. Die unirten Armenier (etwa 170,000) 1 Erzbischof. Ueber 440 Abteien und Probsteien; 520 Mönchs- und 110 Nonnenklöster. Der Kaiserstaat hat 8 Universitäten: Wien, Prag, Pavia, Padua, Pesth, Lemberg, Innsbruck, Grätz, und 1 protestantische theologische Fakultät in Wien, 10 protestantische Collegien, 15 höhere Stndienanstalten, 175 katholische, 25 protestantische, 1 uuirtes und 2 nicht nnirte Lyceen, und Gymnasien, über 50 Aka- demiecn und gelehrte Institute, 25 öffentliche Bibliotheken mit 1,400,000 Bänden. Viele Kunst-, Gemählde- lind andere Samm- lungen, 9 Sternwarten, botanische Gärten rc. Die Länder haben 600 Mineralquellen. Wein-, Getraide-, Bergbau, Viehzucht blühen in vielen Provinzen. — Die Industrie ist sehr bedeutend, besonders in den italienischen und deutschen Staaten. — Die Fabriken in Leinen-, Wollen-, Seiden-, Leder- und Banmwvllenwaaren, in Eisen, Glas, Schmelztiegeln, Pa-

9. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 26

1901 - Leipzig : Teubner
26 I. Begründung des brandenburgisch-preußischen Staats. Mannesstamme der Habsburger. Siebenbürgen wurde von der Türkenherrschaft befreit. Die Siege Ludwigs von Baden bei Salankemen (gegenüber der Mündung der Theiß in die Donau) 1681 und des Prinzen Eugen von Savoyen bei Zenta (a. d. Theiß südlich von Friede von Szegedin) 1697 zwangen den Sultan im Frieden von Karlowitz (bei Karlowitz 1699. Belgrad) Ungarn (mit Ausnahme des Banats), Siebenbürgen und Slavonien an Österreich abzutreten. Durch diesen gewaltigen vierzehnjährigen Krieg war das österreichische Donaureich gegründet. Für den großen Sieg bei Wien erholte sich Ludwig Xiv. an dem ohnmächtigen Spanien, dem er, nachdem er es zum Kriege gereizt, in raubt°Spmüin *)ett Niederlanden die starke Festung Luxemburg wegnahm. Der Friede Luxemburg mit Spanien und ein zwanzigjähriger Waffenstillstand mit dem Reiche 1684- überließen Ludwig Xiv. Luxemburg und den Raub der Reunionen. Der Große Jetzt löste der Große Kurfürst seine Verbindung mit Ludwig Xiv., Äurfssöonennt ^er M durch das Potsdamer Edikt gereizt fühlte. Unter schmerzlichem Frankreich lese. Verzicht auf den Erwerb Pommerns schloß er mit Schweden ein geheimes Schutzbündnis und verließ die Seite Dänemarks, gegen dessen Hamburg^gegen Überfall er die Freiheit Hamburgs schützte. Die Spannung mit Frank-die Dänen 1686.reich führte am 22. März 1686 zum Abschluß eines Bündnisses Bündnis mit zwischen Österreich und Brandenburg, das dem Kaiser einen Österreich 1686. ^reuen Bundesgenossen gab, der fast ein halbes Jahrhundert zu ihm Trugvolle hielt, bis der Undank des Kaisers in der Jülichschen Sache die Ver-^schlestschen^ bindung löste. Dieses Bündnis, das der Kurprinz für nötig hielt, Frage kam aber nur durch eine Regelung der schlesischen Frage zu stände, bei der der Gr. Kurfürst hintergangen wurde. Er verzichtete auf feine schlesischen Erbansprüche gegen Abtretung des Kreises Schwiebns. In einem geheimen Revers verpflichtete sich aber der Kurprinz — wozu ihm die rechtliche Befugnis in jeder Hinsicht fehlte — den Kreis nach feiner Thronbesteigung gegen eine Geldentschädigung an Österreich „Retradition" zurückzugeben. Dies geschah 1695. Damit lebten aber wegen der Un-von Schwiebns Gesetzlichkeit des ganzen Handels die 1686 von Österreich thatsächlich anerkannten schlesischen Erbansprüche wieder auf. Die zunehmenden Übergriffe Ludwigs Xiv. führten noch in demselben Jahre zum Abschluß des gegen ihn gerichteten Augsburger Bündnis^!686. Bündnisses, das den Kaiser, Spanien, Schweden, Bayern, die fränkischen, sächsischen, dann auch die oberrheinischen Fürsten und Kurpfalz vereinigte. Die Wahl des verräterischen Straßburger Bischofs W. v. Fürsten-Die Kölner berg znm Kurfürsten von Köln ward durch Kaiser und Papst aufgehoben 8fra0c' und der gegen ihn gewählte bayrische Prinz Joseph Clemens bestätigt. Wilhelm m. Wichtiger als alle diese Bündnisse war, daß Wilhelm Iii., der ©nglandfäs. entschlossenste und tüchtigste Gegner Ludwigs Xiv., die Herrschaft seines Oheims und Schwiegervaters Jakobs Ii. von England, der im Einverständnis mit Ludwig Xiv. sein Land wieder katholisch machen wollte,

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 1

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sechste Periode. Von 1648—1789. Zeitalter der unumschränkten Fürstenmacht. Erster Abschnitt. Von 1648—1740. Der extreme Absolutismus im Zeitalter Ludwigs Xiy. I. Zustand der europäischen Staaten nach 1648. 1. Das System der europäischen Staaten. Der Westfälische Friede schuf im christlichen Europa fünf Grofsstaaten: Österreich, Frankreich, England, die Nie- derlande und Schweden. Die österreichische Monarchie umfafste das Erzherzogtum Österreich, das in das Land ob der Enns und unter der Enns zerfällt, die Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain, die Grafschaften Görz und Tirol, dazu seit 1526 das Königreich Böhmen, die Markgrafschaft Mähren, das Herzogtum Schlesien und den westlichen Teil des Königreichs Ungarn, dessen Ostgrenze etwa über Eperies, Komorn, die Raab zur oberen Save und zur kroatisch-bosnischen Grenze ging. Frankreich besafs, mit seiner heutigen Ausdehnung verglichen, im S. nicht die Grafschaft Roussillon mit Perpignan, im 0. und N. nicht Savoyen, die Franche Comté, Artois und den südlichen Hennegau, wohl aber Teile des Elsafs und von Lothringen. Eng- land beherrschte Irland und stand seit 1603 mit Schottland in Personalunion.1 Die Niederlande, klein an Ausdehnung, aber die erste Seemacht Europas, waren an Umfang dem heutigen Königreich nahezu gleich. Schweden war, im Besitz von Finn- 1) Der Name „Königreich Grofsbritannien“ wurde seit der Tjnionsakte von 1707, welche die Realunion von England und Schottland herbeiführte, amtlich gebräuchlich. Irland wurde durch die Unionsakte von 1800 dem nun- mehrigen Königreich „Grofsbritannien und Irland“ ein verleibt. Brettschneider, Hilfsbuch, Vh. 2. Aufl.. 1
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